Primperan®

Sanofi-Aventis (Suisse) SA

Zusammensetzung

Wirkstoffe

Metoclopramidi hydrochloridum anhydricum.

Hilfsstoffe

Trinklösung: saccharinum natricum (corresp. natrium 1,23 mg/10 ml), aromatica (Aprikose-Orange) cum alcohol benzylicus, propylis parahydroxybenzoas E 216 (2 mg/10 ml), E 218 (13 mg/10 ml), hydroxyethylcellulosum, acidum citricum monohydricum, aqua purificata.

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit

Trinklösung: metoclopramidi hydrochloridum anhydricum 10,0 mg, (corresp. Metoclopramid-Base 8,9 mg) pro 10 ml.

Anmerkung: 10 mg Metoclopramid-Base entsprechen 11,22 mg Metoclopramid-Hydrochlorid (wasserfrei) und 11,82 mg Metoclopramid-Hydrochlorid-Monohydrat.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Erwachsene:

Kinder und Jugendliche (1 bis 18 Jahre) als Zweitlinienbehandlung:

Dosierung/Anwendung

Zur Vermeidung einer Überdosierung ist zwischen den Einnahmen von Metoclopramid ein Dosierungsintervall von mindestens 6 Stunden einzuhalten, selbst wenn die Dosis vollständig erbrochen wurde (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Trinklösung

Übliche Dosierung

Empfohlene Tagesdosis: 10 mg bis zu 3x täglich.

Empfohlene Tageshöchstdosis: 30 mg oder 0,5 mg/kg Körpergewicht.

Therapiedauer

Höchstanwendungsdauer: 5 Tage.

Kinder und Jugendliche

Zweitlinienindikation: Vorbeugung von verzögerter Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie.

Empfohlene Dosierung: Orale Einnahme von 0,1 bis 0,15 mg/kg Körpergewicht bis zu 3x täglich. Höchstdosis innerhalb von 24 Stunden: 0,5 mg/kg Körpergewicht. Höchstanwendungsdauer bei dieser Indikation: 5 Tage.

Bei für diese Bevölkerungsgruppe gelisteten Zweitlinienindikationen: Die Anwendung bei Kindern unter 1 Jahr ist kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Pharmakokinetik»).

Dosierungstabelle:

Die Messpipette der Trinklösung für die orale Verabreichung ermöglicht eine sehr genaue Dosierung bei einem Körpergewicht unter 30 kg.

Alter

Körpergewicht des Kindes

Dosierung

Häufigkeit

1 bis 3 Jahre

10–14 kg

1 mg

Bis zu 3x täglich

3 bis 5 Jahre

15–19 kg

2 mg

Bis zu 3x täglich

5 bis 9 Jahre

20–29 kg

2,5 mg

Bis zu 3x täglich

9 bis 18 Jahre

30–60 kg

5 mg

Bis zu 3x täglich

15 bis 18 Jahre

Über 60 kg

10 mg

Bis zu 3x täglich

Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion

Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz: Dosis reduzieren. Insbesondere bei Leberzirrhose wird eine Dosisreduktion von rund 50 % empfohlen.

Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance ≤15 ml/min): Tagesdosis um 75 % reduzieren.

Bei Patienten mit moderater bis schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 15–60 ml/min): Tagesdosis um 50 % reduzieren.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist in Abhängigkeit von der Leber- und Nierenfunktion und der allgemeinen Gebrechlichkeit eine Verringerung der Dosis in Betracht zu ziehen.

Kontraindikationen

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Auf die Verwendung dieses Arzneimittels bei Epileptikern sollte verzichtet werden, da Benzamide die Krampfschwelle senken (Gefahr von häufiger und stärker auftretenden Anfällen).

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sowie bei Patienten mit Leberinsuffizienz empfiehlt es sich, die Dosis zu reduzieren (siehe «Dosierung/Anwendung» – «Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion»).

Primperan darf Kindern unter 14 Jahren nur bei zwingender Notwendigkeit verabreicht werden.

Insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen und/oder bei Verabreichung erhöhter Dosen können extrapyramidale Störungen auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Nach dem Absetzen des Arzneimittels oder nach symptomatischer medikamentöser Behandlung (Benzodiazepine beim Kind und/oder anticholinerge Parkinson-Therapeutika beim Erwachsenen) sind diese unerwünschten Wirkungen spontan und komplett reversibel.

Aufgrund der Gefahr einer tardiven Dyskinesie darf die Behandlung nicht länger als 5 Tage dauern.

Wie bei Neuroleptika kann ein malignes neuroleptisches Syndrom auftreten, das durch Hyperthermie, extrapyramidale Symptome, Instabilität des autonomen Nervensystems und Erhöhung der CPK-Werte gekennzeichnet ist. Deshalb ist bei Fieber, einem der Symptome des malignen Syndroms, höchste Vorsicht geboten. Bei Verdacht auf ein malignes Syndrom ist die Behandlung mit Metoclopramid einzustellen.

Beobachtet wurden ausserdem Fälle von Methämoglobinämie, die möglicherweise durch einen Mangel an NADH-Cytochrom-b5-Reduktase bedingt waren. In diesem Fall muss Metoclopramid sofort und definitiv abgesetzt werden, und es müssen entsprechende Massnahmen getroffen werden.

Um eine Überdosierung zu vermeiden, ist zwischen den Einnahmen von Metoclopramid ein Dosierungsintervall von mindestens 6 Stunden einzuhalten (siehe «Dosierung/Anwendung»), selbst wenn die Dosis vollständig erbrochen wurde.

Es wird empfohlen, auf die gleichzeitige Einnahme alkoholischer Getränke zu verzichten.

Vorsicht geboten ist auch bei Morbus Parkinson, bei Nähten im Magen-Darm-Bereich, bei Hypertonie (Steigerung der Konzentration zirkulierender Katecholamine), bei Brustkrebs (erhöhter Prolaktinspiegel) und bei Patienten, die an Depressionen leiden, insbesondere bei Suizidneigung.

Metoclopramid kann eine Torsades-de-Pointes-Tachykardie hervorrufen, weshalb besondere Vorsicht geboten ist bei Patienten mit Risikofaktoren, die dafür bekannt sind, das QT-Intervall zu verlängern wie z.B.:

Anwendung begleitender Arzneimittel, die dafür bekannt sind, das QT-Intervall zu verlängern (z.B.: Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide, Antipsychotika) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Kann (eventuell verzögert) allergische Reaktionen hervorrufen.

Dieses Arzneimittel enthält Benzylalkohol. Bei Kleinkindern besteht aufgrund von Akkumulation ein erhöhtes Risiko. Grosse Mengen sollten wegen des Risikos der Akkumulation und Toxizität (metabolische Azidose) nur mit Vorsicht und wenn absolut nötig angewendet werden, insbesondere bei Personen mit Leber- oder Niereninsuffizienz.

Interaktionen

Pharmakodynamische Interaktionen

Enzymatische Inhibitoren

Weitere Interaktionen

Alkohol: Verstärkung des sedierenden Effekts.

Wirkung von Primperan auf andere Arzneimittel

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft

Tierversuche ergaben keine teratogene Wirkung. Beim Menschen wurden bei einer beträchtlichen Anzahl von exponierten Schwangerschaften keine Missbildungen oder fetotoxischen Wirkungen nachgewiesen. Studien bei schwangeren Frauen liegen nicht vor.

Daten von schwangeren Patientinnen (> 1000) weisen auf keine fetale/neonatale Toxizität oder Missbildungen während des ersten Trimenons der Schwangerschaft hin. Begrenzte Daten von schwangeren Patientinnen (> 300) lassen nicht auf neonatale Toxizität im Laufe der folgenden Drittel schliessen. In tierexperimentellen Studien zeigte sich keine reproduktionstoxische Wirkung.

Gleichwohl sollte eine Anwendung von Primperan in der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation erfolgen. In Anbetracht der pharmakologischen Eigenschaften können bei der Verabreichung von Metoclopramid in der Schwangerschaft, wie auch bei anderen Benzamiden, extrapyramidale Störungen beim Neugeborenen nicht ausgeschlossen werden.

Stillzeit

Metoclopramid geht in die Muttermilch über. Weil Wirkungen von Metoclopramid auf das zentrale Nervensystem des gestillten Neugeborenen nicht ausgeschlossen werden können, dürfen stillende Mütter Primperan nicht einnehmen. Ist eine Behandlung mit Primperan unerlässlich, wird empfohlen, abzustillen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Primperan kann die Aufmerksamkeit vermindern und die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Unerwünschte Wirkungen

Das Auftreten unerwünschter Wirkungen unter Metoclopramid hängt im Allgemeinen von der Dosis und der Behandlungsdauer ab.

Die unerwünschten Wirkungen werden nach Organsystemklassen (nach MedDRA) und Häufigkeit wie folgt eingeteilt: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, < 1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, < 1/100), «selten» (≥1/10'000, < 1/1000), «sehr selten» (< 1/10'000) und «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Methämoglobinämie, insbesondere bei Neugeborenen/Frühgeborenen, möglicherweise im Zusammenhang mit einem Mangel an NADH-Cytochrom-b5-Reduktase (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Sulfhämoglobinämie, im Wesentlichen bei gleichzeitiger Verabreichung hoher Dosen von Arzneimitteln, die Schwefel freisetzen.

Nicht bekannt: Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose.

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: allergische Reaktionen, einschliesslich anaphylaktischer Reaktionen (einschliesslich Anaphylaxie, anaphylaktischer Schocks), Angioödem, einschliesslich Larynx- und Pharynxödem und Urtikaria.

Endokrine Erkrankungen

Gelegentlich: Prolaktin-Stimulierung (Prolaktinämie): Brustdrüsenschwellung, Gynäkomastie, Galaktorrhoe, Menstruationsbeschwerden, Libidostörungen.

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Schläfrigkeit, Müdigkeit oder Reizbarkeit (reversibel nach Absetzen des Arzneimittels) (10 %).

Selten: Schlaflosigkeit, Somnolenz, Agitiertheit und Kopfschmerzen, Delirium, Manie, Dysphorie, getrübter Bewusstseinszustand, Verwirrtheit, Halluzinationen.

Nicht bekannt: Suizidgedanken.

Erkrankungen des Nervensystems

Die folgenden, bisweilen kombiniert auftretenden Reaktionen treten bei Verabreichung erhöhter Dosen häufiger auf:

Gelegentlich: Dystonie (einschliesslich Sehstörungen und Blickkrampf).

Selten: Effekte eines extrapyramidalen Syndroms (Akathisie, gefolgt von schwerem Parkinsonismus, Akutdyskinesien), selbst nach Verabreichung einer einzigen Dosis, vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Sehr selten: epileptische Anfälle, malignes neuroleptisches Syndrom, Depressionen.

Bei hochdosierter Anwendung: Agitiertheit, Angstzustände, Restless-Legs-Syndrom.

Tardive Dyskinesie im Falle von Langzeitbehandlungen, insbesondere bei älteren Patienten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Herzerkrankungen

Sehr selten: Bradykardie und Herzblock.

Nicht bekannt: Verlängerung des QT-Intervalls und Torsades-de-Pointes-Tachykardie, atrioventrikulärer Block, Herzstillstand kurz nach der Verabreichung, unter Umständen im Anschluss an eine Bradykardie siehe «Dosierung/Anwendung»).

Erhöhung des Blutdrucks bei Patienten mit und ohne Phäochromozytom.

Gefässerkrankungen

Häufig: Hypotonie, Hypertonie, Tachykardie (supraventrikulär).

Selten: Schock, Synkope.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: bei rund 10 % der Patienten: Diarrhoe.

Selten: Obstipation, Übelkeit.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Schläfrigkeit, Müdigkeit oder Reizbarkeit (Symptome verschwinden nach Absetzen des Arzneimittels).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt: Polyurie, Inkontinenz.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome

Es kann zu Somnolenz, extrapyramidalen Störungen, getrübtem Bewusstseinszustand, Verwirrtheit und Halluzinationen kommen.

Behandlung

Extrapyramidale Störungen sind nur symptomatisch zu behandeln: Benzodiazepine beim Kind und/oder anticholinerge Parkinson-Therapeutika beim Erwachsenen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code

A03FA01

Wirkungsmechanismus

Metoclopramid wirkt antiemetisch, indem es die D2-Dopaminrezeptoren des Zentralnervensystems, insbesondere der Chemorezeptortriggerzone (CTZ), blockiert und die Erregungsfähigkeit der afferenten Nerven des Magen-Darm-Trakts in Richtung CTZ verringert. In hoher Dosierung hemmt Metoclopramid die serotonergen 5-HT3-Rezeptoren.

Pharmakodynamik

Metoclopramid verringert den gastroösophagealen Reflux (durch Verstärkung der Ösophagus-Kontraktionen und Tonussteigerung des unteren Ösophagussphinkters) und beschleunigt die Magenentleerung (durch Verstärkung der Magenkontraktionen, Entspannung von Pylorusschliessmuskel und Bulbus duodeni). Metoclopramid beschleunigt die Magen-Darm-Passage durch eine Steigerung der Peristaltik des Duodenums, des Jejunums und wahrscheinlich auch des Dickdarms. Auf Rezeptorenebene erzeugt Metoclopramid einen parasympathomimetischen Effekt, indem es auf die neuromuskuläre Synapse wirkt, vermutlich über den Antagonismus von Adrenalin und Dopamin.

Klinische Wirksamkeit

Keine Angaben verfügbar.

Pharmakokinetik

Absorption

Die Bioverfügbarkeit von Metoclopramid bei oraler Einnahme ist bei jeder Person unterschiedlich und liegt zwischen 50 und 78 %. In den zwei Stunden nach oraler Einnahme von 10 mg Metoclopramid betragen die Blutwerte ungefähr 40 ng/ml.

Die pharmakologische Wirkung tritt 30 bis 60 Minuten nach oraler Verabreichung ein.

Distribution

Die Plasmaproteinbindung ist gering (zwischen 13 und 30 %), das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt 2,2 bis 3,5 l/kg. Metoclopramid passiert die Blut-Hirn-Schranke sowie die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.

Metabolismus

Die Metabolisierung von Metoclopramid ist gering. Im Urin wurde ein Metoclopramid-Metabolit nachgewiesen, dessen eventuelle Aktivität ist jedoch nicht bekannt.

Elimination

Beim Menschen erfolgt die hauptsächliche Elimination über die Nieren. Nach oraler Einnahme von 10 mg Metoclopramid werden in den ersten 24 Stunden 78 % entweder unverändert oder konjugiert im Urin ausgeschieden (85 % nach 72 Stunden). Die Gesamtclearance beträgt 630 ml/min.

Je nach Autor beträgt die Ausscheidungshalbwertszeit durchschnittlich 2 bis 6 Stunden.

Beeinträchtigte Leberfunktion

In einer Reihe von Studien sind die pharmakokinetischen Parameter von Metoclopramid bei Patienten mit Leberzirrhose mit jenen bei gesunden Freiwilligen verglichen worden. Dabei wurden eine Verringerung der Plasmaclearance und eine Verlängerung der Halbwertszeit beobachtet. Somit ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Beeinträchtigte Nierenfunktion

Die Clearance von Metoclopramid (Verabreichung per os) ist bei niereninsuffizienten Patienten dreimal geringer und die Halbwertszeit mit 14 Stunden deutlich länger. Somit ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Kinder und Jugendliche

Vor dem Hintergrund der geltenden europäischen Regulierungsbestimmungen für die Pädiatrie (EU-Verordnung zu Kinderarzneimitteln, Artikel 45) wurden die pharmakokinetischen Daten und das Sicherheitsprofil bei Neugeborenen (unter 1 Monat) und Kindern unter 1 Jahr analysiert. Dabei ergab sich eine tendenziell reduzierte Ausscheidung von Metoclopramid bei Neugeborenen. Zudem zeigte die Auswertung der im Rahmen der Post-Marketing-Überwachung erfassten Sicherheitsdaten, dass das Risiko von (für dieses Molekül bereits bekannten) extrapyramidalen Störungen bei Kindern unter 1 Jahr vergleichsweise höher war als bei Kindern und Jugendlichen zwischen 1 und 18 Jahren. Aufgrund dieser Ergebnisse ist Metoclopramid bei Kindern unter 1 Jahr kontraindiziert. Gleichzeitig wurden angesichts der Schlussfolgerungen aus dem EU-Prozess zur Prüfung pädiatrischer Daten die Aussagen zur Anwendung von Metoclopramid bei Kindern und Jugendlichen zwischen 1 und 18 Jahren revidiert.

Präklinische Daten

Mutagenität

Mit Metoclopramid wurden keine umfassenden Mutagenitätstests durchgeführt.

Ein Mutagenitätstest mit Metoclopramid an 3 Bakterienstämmen (Salmonella Typhimurium) ergab keinerlei Hinweise auf mutagene Eigenschaften.

Karzinogenität

In einer Karzinogenitätsstudie mit dem 40-Fachen der oralen therapeutischen Dosis während 77 Wochen an Ratten zeigten sich keine besonderen Manifestationen ausser einem Anstieg des Prolaktinspiegels. Ebenso wurde beim Menschen bis heute weder in klinischen noch in epidemiologischen Studien eine Korrelation zwischen der chronischen Anwendung Prolaktin-stimulierender Substanzen und der Tumorgenese des Mammakarzinoms festgestellt.

Reproduktionstoxizität:

Reproduktionsstudien wurden an 3 verschiedenen Tierspezies durchgeführt (Maus, Ratte und Kaninchen). Bis zum höchsten getesteten Dosisbereich (116,2 oder 200 mg/kg bei oraler Verabreichung) wurden keine Anzeichen teratogener oder embryotoxischer Eigenschaften beobachtet. Dosierungen, die zu einem Anstieg des Prolaktinspiegels führten, verursachten eine reversible Störung der Spermatogenese bei Ratten.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Nicht über 30 °C lagern. Vor Licht geschützt aufbewahren.

Zulassungsnummer

31205 (Swissmedic).

Packungen

Flaschen mit 125 ml und 200 ml Trinklösung (10 mg/10 ml). Der Trinklösung liegt eine speziell für diese Darreichung vorgesehene Messpipette bei. (B)

Zulassungsinhaberin

sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier

Stand der Information

Januar 2023